Die kühne Müllerstochter
Wilhelm Busch
Es heult der Sturm, die Nacht ist graus, die Lampe schimmert im Müllerhaus. |
Da schleichen drei Räuber wild und stumm - husch, husch! pist, pist! - ums Haus herum. |
Die Müllerstochter spinnt allein, drei Räuber schau'n zum Fenster herein. |
Der Zweite will Blut, der Dritte will Gold, der Erste, der ist dem Mädel hold. |
Und als der Erste steigt herein, da hebt das Mädchen den Mühlenstein. |
Und - patsch! - der Räuber lebt nicht mehr, der Mühlstein druckt ihn gar zu sehr. |
Doch schon erscheint mordgierig-heiter und steigt durchs Loch der Räuber zweiter. |
Sa! Su! - Er ist, eh er's gewollt, wie Rollenknaster aufgerollt. |
Jetzt aber naht mit kühnem Schritte voll Goldbegierigkeit der dritte. |
Schnapp! - ist der Hals ihm eingeklommen; er stirbt, weil ihm die Luft genommen. |
So starben die drei ganz unverhofft. |
O, Jüngling! da schau her!!!
So bringt ein einzig Mädchen oft
drei Männer ins Malheur!!!
So bringt ein einzig Mädchen oft
drei Männer ins Malheur!!!